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Februar 19, 2024

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GEKOMMEN. GESIEGT. GEGANGEN. Im Oktober hatte er beim Chicago-Marathon mit einer Zeit von 2:00:35 einen neuen Weltrekord aufgestellt. Der kenianische Marathon-Weltrekordhalter KELVIN KIPTUM ist laut Medienberichten am 11. Februar bei einem Verkehrsunfall in seinem Heimatland ums Leben gekommen. Nach dem Unglück gab es offenbar mehrere Verhaftungen. Mit ihm starb übrigens auch sein Trainer Gervais Hakizimana.

Kelvin Kiptum unterbot die Bestmarke von 2:01:09 seines Landsmanns Eliud Kipchoge von 2022 in Berlin und galt seitdem als schnellster Mann der Welt. Nach dem Unglück wird nun kritischer auf die Weltrekord-Zeit geschaut und das Thema Doping kommt in die Diskussion. Gedopt wird in der Laufsportszene wie auch in vielen anderen Sportarten, leider.

Zitiert aus der NZZ: Doch Kiptum stürmte praktisch aus dem Nichts an die Weltspitze, und sein Werdegang war ungewöhnlich. Er hatte sich nie die Grundschnelligkeit auf der Bahn geholt, Starts über 5000 und 10 000 Meter fehlen in den Statistiken weitgehend. Kiptum stieg direkt im Strassenlauf in das Wettkampfgeschehen ein. Die Preisgelder sind dort höher. Im letzten Oktober sagte er zur BBC: «Mir fehlte das Geld für die Reise an Bahnwettkämpfe.»

WARUM wir das hier posten? Im Zusammenhang mit der Organisation des Tirol Speed Marathon haben wir uns vielfach mit der Spitzenläufer*innen-Szene zu beschäftigen begonnen. Es war die Vision einer kleinen Gruppe von Männern aus Innsbruck auf der Brennerbundesstraße einen Marathon-Weltrekord zu erlangen.

ELIAP KURGAT, BEN KIPLOMO, EVAN NYAMWENO aus Kenia sowie PAUL WAKOU und MARTIN TOROITICH aus Uganda hießen unsere Männer. Nach genauer Tempotabelle sollte so lange wie möglich im Team gelaufen werden – bereits nach 4 Kilometern war’s damit vorbei. Eliap Kurgat, der jüngste von allen, setzte sich von seinen Kollegen ab und lief – vor allem im Bergabstück unter der Europabrücke – jenseits aller Zeittabellen – Kilometer in 2:28 bis 2:32. Nach 58:43 Minuten war ELIAP KURGAT im Ziel. Die gesamte Geschichte ist hier nachlesebar.

Wir haben interessante Läufer*innen u.a. aus Afrika kennengelernt, interessante Manager und solche mit denen wir lieber nichts mehr zu tun haben wollten weil sie nach unserem Eindruck mit ihren “Kunden/ Läufern” nicht menschlich umgingen. Kelvin Kiptum haben wir nicht kennengelernt. Viele dieser Namen geraten nach einem großen Erfolg wieder in Vergessenheit. Kelvin Kiptum ist nicht in der afrikanischen Weite verloren gegangen, er ist verstorben und hatte gezeigt, dass da noch mehr drinnen ist über 42 Kilometer.

Marathon-Weltrekordhalter Kiptum stirbt bei Autounfall

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