Secondhand kaufen? Steckt in „Österreich produziert“ auch tatsächlich Österreich drin? Sind vegane Laufschuhe ökologischer? Kann man den Gütesiegeln in der Bekleidungsindustrie vertrauen? Ist Merino nachhaltiger als Fleece? Woher kommt das ganze Mikroplastik, das jetzt in der Atmosphäre und in den Ozeanen schwimmt? Und ist das echte Nachhaltigkeit oder doch „nur“ Greenwashing?
Zum Welt-Recycling-Tag, der heute am Kalender markiert ist, machen auch wir unsere Gedanken laut. Vorab: Es ist kompliziert!
Laut Definition muss nachhaltige Sport-Bekleidung:
+ Umweltschonend produziert sein, also mit minimalem Einsatz von Ressourcen wie Wasser und Energie.
+ Fair hergestellt werden, das heißt unter fairen Arbeitsbedingungen.
Langlebig und funktional sein, damit sie möglichst lange getragen werden kann und seltener ersetzt werden muss.
+ Recycelbar oder biologisch abbaubar sein, um im Kreislauf zu bleiben.
Und schon sind wir mitten drin: viele Marken werben mit Begriffen wie „nachhaltig“ oder „eco-friendly“, doch klare Standards fehlen häufig. Und im Dschungel der Siegel den Durchblick zu haben, fällt selbst Experten schwer.
Begriffe wie „umweltfreundlich“, „klimaneutral“ oder „recycelt“, werden oftmals ohne genaue Definition oder Belege verwendet. So kann beispielsweise ein Kleidungsstück als klimaneutral deklariert werden, wenn das Unternehmen CO2-Zertifikate kauft, anstatt die eigenen Emissionen signifikant zu reduzieren.
Wir haben uns die Siegel auch in unserem Magazin #innsbrucklaeuft https://www.innsbrucklaeuft.com/magazine/kleidung-diese-guetezeichen-solltest-du-kennen/ und verwandte Themen angeschaut.
Die Fotos „Wie ich einer Laufjacke ein zweites Leben einhauche“, stammen übrigens aus einer Näh-Werkstatt, die wir gemeinsam mit einer Näherin „ausprobiert“ hatten.
So kompliziert ist es dann doch wieder nicht: das nachhaltigste Laufshirt ist immer noch das, welches gar nicht erst produziert wird! Also, nutzen wir unsere Sport-Kleidung, so lange wie möglich, kaufen möglichst wenig neu – und wenn, dann kaufen wir „so nachhaltig wie nur möglich“, zum Beispiel Second Hand. Es gibt auch inzwischen in Innsbruck ganz tolle Sport-Second-Hand Shops.